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Erfahrungsbericht: Omiros Grigoreas

Omiros Grigoreas
„Als Erstes: Das Auslandssemester an der SDSU war definitiv eine einzigartige Erfahrung, die ich nie vergessen und nur empfehlen kann.“

Studium: Ich habe im Master drei Kurse belegt. Mit allen war ich zufrieden und würde die gleiche Auswahl erneut treffen (World Business Environment, Strategic Brand Management, Business Plan Development). Ich habe mir Kompetenzen angeeignet in einer Form, die ich hier in Deutschland nach über 4 Jahren Studium nie kennengelernt habe. Man merkt, dass der Fokus im Studium in den USA anders ist - genauer kann ich es nicht beschreiben, man muss die Erfahrung machen und wird dann verstehen, was damit gemeint ist. Es mussten wöchentlich Hausaufgaben abgegeben werden, viele davon waren auch benotet. Das einzige, was ich nicht gut fand und hoffe, dass es in Zukunft geändert wird, sind die sog. Special Sessions. Diese sind Kurse, die nur für die Auslandsstudenten geschaffen wurden. Ich hatte zwei Special Sessions und eine reguläre. Damit war es schwer, mit den amerikanischen Studenten in Kontakt zu kommen.

Betreuung: Das ALI (American Language Institute) steht täglich (auch 24/7 telefonisch für Notfälle) zur Verfügung. Ich habe ausnahmslos am gleichen Tag hilfreiche Antworten erhalten, man hat sich nie in Stich gelassen gefühlt. Auch die Dozenten sind sehr engagiert, quatschen sehr gerne mit den Auslandsstudenten und beantworten Mails zügig und kompetent.

Campus: ein wunderschöner Campus, der bei Sonnenlicht einfach super zum Anschauen und Verweilen ist. Er ist riesig (von Sport, Social Clubs, Food Courts und natürlich Laboren und Vorlesungsälen) und einem wird nicht langweilig. Die Basketball-Arena der Aztecs mit 13.500 Plätzen ist direkt am Campus, es gibt Tennisfelder, Fitnessstudios, ein Schwimmbad, Fußballfeld, Footballfeld... alles! Man merkt, dass Sport eine viel höhere Gewichtung im Unileben der USA einnimmt, was ich gut finde und für viel Unterhaltung sorgt). Überall verteilt um den Campus findet man Dutzende Fraternity- und Sorority-Häuser - allerdings muss man dazu sagen, dass es für Männer, die kein Mitglied einer Fraternity sind (was für Auslandsstudenten gar nicht möglich ist), unmöglich ist, deren Events zu besuchen. Frauen haben da definitiv die besseren Karten.

Wohnen: ich habe mich für die "Suites on Paseo" entschieden. Leider muss ich davon abraten. Das Personal und die Ausstattung des Zimmers sind zwar super, aber leider gibt es keine Küche (ja, ich hatte 5 Monate lang keine Küche), es gibt keine Events, es ist schwer mit den anderen Bewohnern in Kontakt zu kommen, keine größeren/einladenden Gemeinschaftsräume. Die Zimmer sind wie in Hotels, sodass es kein richtiges WG-Leben gibt. und, sehr wichtig, es ist viel zu teuer. Für ein geteiltes Zimmer habe ich 970$ pro Monat bezahlt, und ich musste 5 Monate zahlen, obwohl ich nur 4,5 dort wohnen konnte (man darf erst Mitte August einziehen im Fall Semester, zahlt aber den vollen August).

Wenn man in der Nähe vom Campus wohnen möchte, würde ich das BLVD63 empfehlen - Pools und Aktivitäten fördern das Zusammenkommen mit anderen Studenten. Hier gibt es Wohnungen (Wohnzimmer, super gute Küche und meist 4 Zimmer), sodass es auch ein cooles WG-Leben gibt. Ich habe sehr oft die BLVD63-Appartements besucht, weil man sich dort wohl fühlt. Außerdem sind sie rund 200$ günstiger pro Monat. Einziger Stressfaktor: man muss sich selbst um einen Nachmieter kümmern, da es nur Einjahresverträge gibt. Ich kenne aber niemanden, der am Ende Keinen gefunden hat, also nicht davon abschrecken lassen!

San Diego: eine wunderschöne Stadt und die erste in meinem Leben, die mich dazu bringt, auszuwandern. Das Wetter ist immer gut, es gibt viel zu machen, die Strände sind wunderschön, man kann abends gut raus, viele kulturelle Angebote...alles was das Herz begehrt! Man spürt in der gesamten Stadt, wie hoch der mexikanische Einfluss ist - was jedoch aufgrund der Geschichte und Entfernung zu Mexiko auch leicht nachvollziehbar ist. Tacos und Burritos sind überall zu finden und sorgen für kulinarische Verführungen.

Ich bin sicher, SD (hoffentlich in 2019) erneut besuchen zu wollen!

Transport: San Diego ist extrem großflächig und ohne ein Auto hat man leider ein großes Problem. Hat man ein Auto, muss man neben Sprit und die Mietkosten ebenfalls ständig für das Parken bezahlen. Der günstigste Autoanbieter für eine Vermietung ist übrigens "Dirt Cheap Car Rentals". Dort bekommt ein Auto für ca. 375$ monatlich. Problem: dieses Auto darf San Diego nicht verlassen. Aus dem Grund habe ich mich entschieden, kein Auto zu mieten, sondern die Apps Uber und Lyft zu nutzen. Dafür habe ich monatlich ca. 150-200$ ausgegeben, war sehr flexibel, habe coole Leute kennengelernt, musste mich nie um das Fahren oder die Pflege eines Autos kümmern, es war sehr einfach, ich musste nie parken (und das kann teilweise echt nervig in den USA sein). Recht früh war für mich klar, dass ich kein Auto mieten will für meinen Aufenthalt. Ein weiteres wichtiges Argument habe ich eben genannt: für alle Touren, die man vor hatte, musste man sich einen neuen Wagen mieten und musste somit für beide zahlen. Deshalb bin ich mit Uber/Lft innerhalb SDs unterwegs gewesen und ca. jedes zweite Wochenende mit Freunden ein Auto für unsere Trips gemietet - definitiv zu empfehlen.

Lage: San Diego ist ca. 25 Minuten von der mexikanischen Grenze und damit auch der Stadt Tijuana entfernt, deren Besuch sich definitiv lohnt. Tijuana, auch TJ genannt, ist sehr beliebt bei den Amerikanern, da man dort sehr günstig und gut essen und einen längeren guten Abend verbringen kann. Wichtig für den Grenzübergang ist lediglich, dass ihr euren Pass und euer Visum dabei habt, damit alles schneller geht (einmal hatte ich mein F1-Formular vergessen und habe 1,5h länger gebraucht!).

Außerdem braucht man ca. 2h bis nach Los Angeles, 5h nach Las Vegas, 3h zum Joshua Tree National Park, 7h zum Yosemite National Park, 5,5h zum Sequoia National Park, 10h zum Antelope Canyon und Horseshoe Bend, 7,5h zum Grand Canyon, 7h nach San Francisco - die USA sind eben riesig, aber diese Trips mit einem gemieteten Wagen und den richtigen Leuten sind unvergessliche Erlebnisse, die ich bereits sehr vermisse!

Geheimtipp: jeder Nationalpark kostet bis zu 30$ Eintritt pro Auto. Es gibt jedoch einen Annual Pass, den zwei Personen nutzen können. Dieser kostet 80$, ist für ein Jahr gültig und man kann damit jeden Nationalpark kostenlos besuchen!

Zusammenfassung: diese Erfahrung war sowohl akademisch als auch persönlich eine Bereicherung, die ich definitiv empfehlen kann. Wer die Chance hat, sich den Aufenthalt im Ausland zu finanzieren (und da gibt es immer Lösungen!), sollte sich die Zeit nehmen und sich darauf einlassen. Rückblickend würde ich sagen, dass Kalifornien + Umgebung so viel zu bieten haben, dass ein Semester nicht ausreicht. Man wird außerdem merken, was für einen großen Einfluss das Wetter auf unsere Psyche hat: man ist einfach gut gelaunt, weil die Sonne jeden Tag scheint, es fast nie kalt ist oder regnet und die Motivation, draußen zu sein und einfach was zu unternehmen. Die Freundschaften, persönlichen Erlebnisse, Erkenntnisse aus dem Studium und vieles Weitere sind es definitiv Wert, diese Entscheidung zu treffen - und damit meine ich nicht zwingend, nach San Diego zu gehen, sondern sich überhaupt zu trauen, sich auf diesen Schritt einzulassen und ins Ausland zu gehen.

Ein klassisches Campus-Gebäude

See im Yosemite Nationalpark

Torrey Pines-Strand in San Diego