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Erfahrungsbericht: Dina Marquardt

Dina Marquardt
„Nicht umsonst wurde Melbourne schon wieder zur lebenswertesten Stadt der Welt gewählt. Ich gebe meine Stimme dazu, denn ich liebe Melbourne und seine abgefahrenen Menschen. “

Ich wollte innerhalb meines Studiums ein Auslandssemester machen – soweit der grobe Plan. Wohin es allerdings gehen sollte oder was sich für mich anbieten würde, da fragte ich als Freemover bei IEC nach Rat und fand bald schon Antwort. Schnell wars geschafft und schon gings in den Flieger nach Melbourne.

Kurz mal zu mir: Ich bin Dina, 24 Jahre und studiere Literatur, Kultur und Medien in Siegen. Ich würde hier gerne meine Erfahrungen mit euch teilen, muss aber sagen, dass ich jetzt keinen davon überzeugen kann, KEIN Auslandssemester zu machen. Auch wenns schlecht aussieht, auch finanziell: Es geht irgendwie und es ist ein Erlebnis, das ihr niemals wieder missen möchtet. Also ziehts euch rein und meldet euch schnell für euer Auslandssemester, wohin auch immer es gehen mag.

Ich möchte vorab sagen, dass ich euch hier von meinen Erfahrungen erzähle und nichts pauschalisieren möchte. Jeder macht seine eigenen Erfahrungen und nimmt verschiedene Dinge anders wahr. Viel Spaß beim Erfahrungen machen :). Falls ihr noch bei Visum und co seid und euch überlegt ob ihr ein Studenten- oder Working Holiday Visum beantragen sollt; ich würde euch das Studentenvisum empfehlen. Damit seid ihr auch versichert und habt einige Vorteile an der Uni vor Ort. Ich hatte ein Working Holiday Visum und darf dieses auch nicht noch einmal beantragen um dort umherzureisen. Ich hab mehr Geld dafür gezahlt, musste ein Röntgenbild meiner Lunge einreichen und bin letzten Endes solange im Land geblieben, so wie die anderen mit ihrem Studenten Visum auch.

Melbourne ist riesig, voller Asiaten, und kann tatsächlich auch mal richtig kalt sein – auch wenn es in Australien liegt-. Abgesehen davon ist es wahnsinnig vielfältig, für jeden ist eine Ecke, ein Lebensstil und eines von Millionen von Cafés da. Nicht umsonst wurde Melbourne schon wieder zur lebenswertesten Stadt der Welt gewählt. Ich gebe meine Stimme dazu, denn ich liebe Melbourne und seine abgefahrenen Menschen. Was Melbourne so lebenswert macht ist, wie ich finde, die Akzeptanz der Menschen, sei es in Sachen Herkunft, Sexualität, Aussehen oder sonst was. So viele verschiedene Lebensstile sieht man nur selten in einer Stadt.

Sobald ihr eure Zusage habt, macht euch nicht den großen Stress. Natürlich müssen Visum, Krankenversicherung und co angemeldet werden, aber so viel könnt ihr von Deutschland noch nicht planen. Sucht euch erst einmal ein Hostel in Melbourne wo ihr für die erste Zeit bleiben könnt. Da kann ich das Nursery in Fitzroy wärmstens empfehlen. Vor allem ist es top um andere neue Leute in Melbourne kennen zu lernen und neue Freundschaften zu schließen. Wahrscheinlich trefft ihr auch noch zukünftige die auch an euer Uni anfangen werden und könnt euch an die Hostelbetreiber wenden wenn ihr Fragen habt. Zur La Trobe ist es von dort wahrscheinlich so 30 Minuten mit der Tram. Natürlich könnt ihr euch für eure erste Zeit auch einen Unterschlupf bei Couchsurfern suchen. Ich persönlich bin ein großer Couchsurfer-Fan.

Auslandssemester in Melbourne: Wohnen und Finanzen

Wenn es dann um die Wohnungswahl angeht, müsst ihr entscheiden wonach euch so ist. Wollt ihr mitten in der CBD wohnen, ist es natürlich eher teurer. Mein Höhepunkt war, als mir ein Platz in einer zwei Zimmer Wohnung angeboten wurde. Ich sollte dort mit 5 Leuten leben und mein „Zimmer“ bestand aus einer Matratze die hinter einem Vorhang auf dem Küchenflur lag. Nicht der beste Umstand, wie ich finde. Wer nach den exklusiven Apartments sucht, sollte sich an der South Bank umschauen. Wer was multikulturelles, abgefahrenes mit Hipstern und vielen vielfältigen Cafés sucht, ist in Brunswick zu Hause. Auch Fitzroy ist ziemlich cool und kunstvoll. Northcote ist da auch sehr cool und hip. Ich hab in Footscray ziemlich günstig in einer Galerie gewohnt. Allerdings gilt Footscray ein wenig als das Ghetto für afrikanische und vietnamesische Bewohner. Aber einen schönen Park hats auch.

Für einen Monat Wohnen, Verpflegung und ein wenig Ausgehen müsst ihr so mit ca. 1300 Euro rechnen. Das hängt natürlich von eurem Lebensstil ab. Ich hab in einem Haus für 160 Dollar pro Woche gewohnt, was schon ganz günstig ist. Wenn ihr euch euer Limit auf 200 Dollar die Woche setzt, könnt ihr auf jeden Fall etwas Nettes finden. Wenns mehr sein darf, ist dem Finanziellen natürlich keine Grenze gesetzt. Allgemein hab ich an manchen Sachen gespart aber auf keine Party verzichtet oder so. So kam der Betrag von ca. 1300 Dollar monatlich zustande.

An alle Sparfüchse

Ich hab meinen Koffer viel zu voll gepackt und musste, als ich Melbourne dann nur mit dem Rucksack verlassen hab, verdammt viel da lassen und verschenken. Es gibt wunderbare Second Hand Shops, z.B. Savers. Der absolut coolste Second Hand, wie ich finde. Dort könnt für super wenig Geld oft tolle Klamotten finden. Allgemein gibt’s oft irgendwelche Garage Sales oder irgendwelche Märkte in alten Lagerhäusern oder so, da müsst ihr euch immer gut im Internet umschauen. Für Sparfüchse auch geeignet: Lentil As Anything. Das ist ein „Restaurant“ wo ihr Essen bekommt und das in die Kasse gebt, was ich gerade bezahlen könnt. Es gibt gutes, warmes Essen, auch oft vegan. Liked bei Facebook so Seiten wie that`s Melbourne oder beantragt nen Online Newsletter von Weekend Notes. Dadurch werdet ihr über alle Events informiert die so in und um Melbourne stattfinden. Auch ganz nett: Wenn ihr nicht wisst in welche Bar ihr gehen sollt oder einfach neue Entdeckungen machen wollt, geht doch mal z.B. auf diese Seiten: urbanspoon.com oder hiddenbars.com.

Wetter in Melbourne

Kurz zum Wetter. Ich war abgeschreckt als es hieß, dass ich den Winter in Melbourne erleben werde. Ich wollte doch nach Australien in die Wärme. Aber Melbourne ist es wert auch den kältesten Winter zu erleben. Den hab ich schon hinter mir, in den vergangenen zehn Jahren war es nicht so kalt in Melbourne wie anfänglich in meinem Auslandssemester. Die meisten Häuser sind beschissen bis gar nicht isoliert und die Kälte gelangt ungehindert ins Haus. Vor Ort könnt ihr euch ja, wenns unerträglich wird, eine oder auch zwei Decken kaufen. Es kann gerne mal 3 Grad am Morgen sein, über den Tag ist es ca.14 Grad. Melbourne ist übrigens auch bekannt für seine 4 Jahreszeiten an einem Tag. Der Winter in Melbourne geht so ca. von Juni bis September, dann fängt es an langsam wärmer zu werden. Sommer ist in Melbourne ca. von Dezember bis Februar. Auch wenn ihr ein warmes Weihnachten haben werdet, keine Angst, ihr werdet trotzdem wissen, dass es weihnachtet. Die Australier übertreiben mächtig mit der Kitsch-Weihnachtsdeko. Keiner kann sagen, er hätte Weihnachten dort verpasst.

La Trobe University

Falls ihr an der La Trobe studiert, sei gesagt, dass die Uni ein Stückchen von der City entfernt liegt. Das fand ich aber gerade ziemlich cool. Andere Unis haben kleine Campi in der Stadt und es ist ziemlich anonym. Von der City braucht man schon so 40-50 Minuten mit der Tram zur Uni, aber dort angekommen, sieht man klar den Vorteil zu den anderen Unis. Die La Trobe ist wie ein kleines, eigenes Dorf, sogar mit eigenen Shops. Teilweise läuft man auf dem Campus durch Wälder-artige Teile, was die Gegend wunderschön macht. Es gibt eine Bäckerei, Pommes, Pizza, Subway, asiatisch und auch veganes Zeug. Außerdem gehört dazu ein riesen Gelände mit schönen Wiesen auf denen man im Sommer chillen kann.Im dazugehörigen Schutzgebiet für australische Tiere, könnt ihr dann schon die ersten Kängurus und co sehen.

Falls ihr darüber nachdenkt an der Uni in einem der Colleges zu leben, beschäftigt euch erstmal damit. In den Colleges wohnen meist nur die ganz junge Studenten. Ich finde es persönlich auch ziemlich teuer, da kann man viele andere, bessere, günstigere finden. Die Zimmer, die ich in den Colleges gesehen hab, waren klein, nur mit dem nötigsten ausgestattet, ohne viel Privatsphäre. Falls ihr so richtig am Leben in Melbourne teilnehmen möchtet, würdet ihr hier ein wenig weit weg von allem sein. Das fällt vor allem auf, wenn ihr Nachts in die City wollt. Die Trams zur Uni fahren leider nicht mehr so spät. Aber natürlich gibt es auch eine große Kneipe am Campus und die Colleges feiern auch ihre eigenen Partys.

Die La Trobe hat jede Menge Vereine und Clubs durch die man schnell Anschluss gewinnt: vom Schwimm- bis zum Bart Club ist alles dabei. Wenn es um Anschluss gewinnen, unabhängig von der Uni geht, kann ich auch die Couchsurfing Events empfehlen. Die treffen sich regelmäßig in einer Bar und man kann einfach dazustoßen und Leute kennenlernen.

Übrigens, wenn ihr als Deutsche da unten in der Gegend schon mal seid, dann schaut euch mal den australischen Kontinent und vielleicht auch ein paar Ecken mehr an. Ich bin in meinem Spring break in Tasmanien und nach meinem Studium noch die Ostküste hoch, nach Neuseeland, Thailand, Indonesien und Singapur. Alles lohnt sich und ist ein Abenteuer das man nie mehr vergisst und verschuldet fühlt man sich auch nicht anders als unverschuldet :P

Bei spezifischen Fragen, schreibt an DinaMarquardt@googlemail.com